Getreidekurs: Der Dienstag steht für Gerste – Das Korn der alten Griechen

Da möch ich gleich mal in die Runde fragen, wann IHR das letzte Mal Gerste gegessen habt? Oh, sehe ich da in virtuell grübelnde Gesichter … Ich helf Euch mal auf die Sprünge … Vielleicht bei der Tante Erna, als es Graupensuppe gab??? Die paar Bier auf der letzten Fete lass ich jetzt mal nicht gelten.

Foto 19.01.16 18 49 33Schade, denn Gerste ist ein tolles Getreide und neben dem Weizen wohl auch eines der Ältesten! – Obwohl ich heut gar nicht soo viel erzählen kann, wie zu anderen Getreiden. Jedenfalls … Sie enthält viel Zucker in Form von Malz und ist durch und durch mit Kieselsäure (Silicea) durchmineralisiert, also SEHR wertvoll für ein (wie sagt man noch!?) ’straffes‘ Bindegewebe … Kinder, die zu Bänderschwäche neigen, sollten zwei Mal die Woche etwas Gerste zu essen bekommen. Ja, der hohe Kieselgehalt unterstützt die Konzentrationsfähigkeit und der Zucker gibt den Muskeln Kraft. Eine interessante Mischung

Das haben schon die alten Griechen gewusst und es gern als Nahrung vor ihren Feldzügen genossen (bei Homer wurde er im Opferkultus beschrieben und von Ilias gar besungen!). Der kluge Schachzug des trojanischen Krieges wird an mancher Stelle der Gerstennahrung zugesprochen und Platon ’nannte es als Grundlage der Ernährung der Bürger seines -idealen Staates-‚² zusammen mit dem Weizen. Daher ist der Dienstag wohl auch nicht nur der Tag für Gerste sondern auch für den Planeten ‚Mars‘ (frz. Mardi)

Gerste ist, wie auch Reis, schleimbildend, eignet sich aber eher, um eine leichte Magenschleimhautentzündung in den Griff zu bekommen. Morgens ein Glas  Gerstentrunk (Barleywater!!! Kein Bier!!!!) getrunken, geht es oft nach wenigen Tagen schon sehr viel besser … Allerdings gehört zu einer Gastritisbehandlung natürlich mehr als nur ‚ein Gläschen am Morgen‘ … Dies aber nur am Rande! Bereits Hippokrates und Hildegard wussten dies zu schätzen.

Weiterhin ist Gerste sehr gut verdaulich und macht nicht müde nach dem Essen … Probiert es ruhig mal aus! Das Besondere an der Gerste ist somit einerseits der hohe Kieselgehalt, der auf das Bindegewebe und die Denkkraft wirkt und der besondere Zuckergehalt (in Form von Malz), der die Muskelatur unterstützt. Erinnern wir uns an die griechischen Krieger und Philosophen.

Gerste ist somit ein prima Mittagessen im Büro, weil wir danach konzentriert und ‚wach im Kopf‘ sind und uns nicht schwer und müde im Kopf fühlen, wie beispielsweise nach einer Kartoffelmahlzeit. Nochmal: Probiert es aus!

Ich nutze gern die Thermo- oder Schnellkochgerste(grütze) und werfe eine handvoll in so ziemlich jeden Eintopf. Dies macht ihn wunderbar sämig … Hier zeigt sich also die Schleimbildung der Gerste (was leider nicht so besonders appetittlich klingt … Ist es aber … Echt!!).

Wollt Ihr noch wieder eine Tugend zum Dienstag?

Sich aktiv und mutvoll für das Wahr- und Guterkannte einsetzen

Da es lediglich vier Temperamente gibt, ist der Gerste mal keine Tugend zugesprochen … Aber versprochen … Morgen gibt’s wieder eine!

Ich möchte Euch wirklich SEHR motivieren, Gerste regelmäßig in Euren Wochenessesplan einzubauen! Es ist sooo einfach, in einen Eintopf oder einer Suppe, etwas Gerste einzurühren … Tut nicht weh, schenkt Euch aber die tollen Kräfte der Gerste!

Für die Rezepte klickt einfach auf das Foto … Falls keine Gerste in dem Rezept angegeben ist, werft Ihr zusätzlich einfach eine handvoll Gerste mit rein – Hier passt sie nämlich wun-der-bar … Fertig ist die Laube

Na, DA bin ich ja mal gespannt, ob ein Gerstenrezept von Euch kommt … Wo ich nichtmal ein Reisrezept erhalten habe *schnief* — Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend … Eure Rezepte könnt Ihr natürlich jederzeit in der Kommentarfunktion noch verlinken!

So, das war also unser zweiter Tag im Getreidekurs … Hoffe, Ihr seid noch bei mir?? Morgen geht’s dann fröhlich weiter (im wahrsten Sinne des Wortes) … Nun aber erstmal … Gute Nacht!

 

 ² Udo Renzenbrink, ‚Die sieben Getreide‘

14 Gedanken zu “Getreidekurs: Der Dienstag steht für Gerste – Das Korn der alten Griechen

  1. Conny schreibt:

    Dein Post ist schon „etwas“ älter, trotzdem möchte ich kurz was ds lassen. Ich finde deine Getreidewoche wahnsinnig spannend. U ich werde mir tatsächlich Gerste in den Speiseplan einbauen. Klingt lecker u gesund. Lg

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  2. Anika schreibt:

    Heute habe ich mal was Neues ausprobiert und wollte auch irgendwie „die Handvoll Gerste“ verwursteln…

    Meine Idee war Paprikas zu füllen und dann bin ich auf dieses schöne Rezept gestoßen:

    http://www.kochtrotz.de/2013/07/06/gefullte-paprika-rezept-vegan-for-fit/

    HIeran habe ich mich dann orientiert.

    Ich habe den Tofu weg gelassen und die Gerste mit dazu gepackt und Tomatenmark UND Paprikamark verwendet. Als Kräuter habe ich Basilikum, Schnittlauch und krause Petersilie verwendet und es war wirklich unfassbar gut. Ich bin jetzt Gerste-Fan!

    Die Gerste gibt dem Gericht noch etwas herzhaftes und bissfestes, so ähnlich wie das vielleicht Sojaschnetzel tun würden, wenn man sie denn äße.

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  3. Anika schreibt:

    Hallo ihr Getreidebegeisterten,

    Ich esse sehr gerne Tsampa aus Gerste.

    Das koche ich in Hafermilch auf bis es fest wird und gebe dann noch wahlweise eine Banane oder Rosinen rein. Die Rosinen sollte jedoch schon von Anfang an mit rein. Die Banane erst später.

    Habe mir jetzt aber auch mal Gerstenkörner besorgt und werde sie, wie empfohlen, mal mit zum nächsten Eintopf geben.

    Was ich schon mal sehr toll an Gerste finde: Siesind regional beziehbar und zudem noch sehr günstig.

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    • koeniginvegan schreibt:

      Stiiiiimmt …. Tsampa ist ja auch Gerste 👍😃 … Den Brei hab ich auch ne Zeit lang gegessen … Kugeln kann man da auch gut draus machen … So als Pralinen! Hast Du Dir diese Thermogerste/Grütze geholt? Die nehm ich immer für die Eintöpfe … Bei ganzen Körnern hast Du sonst halt ne richtige ‚Einlage‘ in der Suppe. Danke nochmals für den Wink mit Tsampa 😃👍

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  4. Evi schreibt:

    Gerste als Beilage
    Ich verwende sie wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln.
    Die Gerste wird eine Stunde gekocht, anschließend schwenke ich sie in gewürztem Olivenöl und fertig ist meine Beilage. Der Geschmack ist nussig und einfach lecker.
    Gefüllte Tomaten
    Wenn die ersten Tomaten reif sind, schneide ich den Kopf ab, höhle die Tomaten aus und fülle sie mit der Gerste, wie oben beschrieben, Zwiebeln und Paprika in kleinen Würfeln und ein bisschen Zitronenabrieb und Balsamico.
    Sehr lecker und erfrischend.

    Mir gefällt das Thema Getreidewoche sehr gut! 🙂

    Viele Grüße Evi

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    • koeniginvegan schreibt:

      Oh, vielen Dank 😃! Deine Gerstenbeilage klingt super! Würzt Du das Olivenöl mit Kräutern? Auch als Füllung kann ich mit das toll vorstellen … Hast mich grad voll inspiriert: Verschiedene Gemüse (Paprika, Tomate, Zucchini …) auf dem Blech mit Gerste füllen und Cashewkäse überbacken …. Daaanke 👍😃 …

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  5. brittlebrick schreibt:

    Wann ich das letze mal Gerste gegessen habe? Nun, das ist einfach: letztes Wochenende, als ich Rotkohlrouladen gemacht habe, kam geschrotete Gerste mit in die Füllung. Aber sie sind nicht schön geworden, deshalb habe ich nichts zu verlinken.
    Ausserdem koche ich gelegentlich Körner und eben auch Nacktgerste in Wasser weich und mische sie mit irgendwelchen Früchten in ein Joghurt, am liebsten mit mit Vanillegeschmack. Aber auch hier habe ich leider keinen Link.

    Dass Gerste so gesund ist wußte ich aber gar nicht. Ich habe es mal gekauft, weil es so „exotisch“ ist und irgendwie schmeckte es. Das Barleywater der Queen werde ich nächsten Sommer wohl mal probieren. Danke für diesen interessanten Beitrag.
    LG, Britta

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