Da möch ich gleich mal in die Runde fragen, wann IHR das letzte Mal Gerste gegessen habt? Oh, sehe ich da in virtuell grübelnde Gesichter … Ich helf Euch mal auf die Sprünge … Vielleicht bei der Tante Erna, als es Graupensuppe gab??? Die paar Bier auf der letzten Fete lass ich jetzt mal nicht gelten.
Schade, denn Gerste ist ein tolles Getreide und neben dem Weizen wohl auch eines der Ältesten! – Obwohl ich heut gar nicht soo viel erzählen kann, wie zu anderen Getreiden. Jedenfalls … Sie enthält viel Zucker in Form von Malz und ist durch und durch mit Kieselsäure (Silicea) durchmineralisiert, also SEHR wertvoll für ein (wie sagt man noch!?) ’straffes‘ Bindegewebe … Kinder, die zu Bänderschwäche neigen, sollten zwei Mal die Woche etwas Gerste zu essen bekommen. Ja, der hohe Kieselgehalt unterstützt die Konzentrationsfähigkeit und der Zucker gibt den Muskeln Kraft. Eine interessante Mischung
Das haben schon die alten Griechen gewusst und es gern als Nahrung vor ihren Feldzügen genossen (bei Homer wurde er im Opferkultus beschrieben und von Ilias gar besungen!). Der kluge Schachzug des trojanischen Krieges wird an mancher Stelle der Gerstennahrung zugesprochen und Platon ’nannte es als Grundlage der Ernährung der Bürger seines -idealen Staates-‚² zusammen mit dem Weizen. Daher ist der Dienstag wohl auch nicht nur der Tag für Gerste sondern auch für den Planeten ‚Mars‘ (frz. Mardi)
Gerste ist, wie auch Reis, schleimbildend, eignet sich aber eher, um eine leichte Magenschleimhautentzündung in den Griff zu bekommen. Morgens ein Glas Gerstentrunk (Barleywater!!! Kein Bier!!!!) getrunken, geht es oft nach wenigen Tagen schon sehr viel besser … Allerdings gehört zu einer Gastritisbehandlung natürlich mehr als nur ‚ein Gläschen am Morgen‘ … Dies aber nur am Rande! Bereits Hippokrates und Hildegard wussten dies zu schätzen.
Weiterhin ist Gerste sehr gut verdaulich und macht nicht müde nach dem Essen … Probiert es ruhig mal aus! Das Besondere an der Gerste ist somit einerseits der hohe Kieselgehalt, der auf das Bindegewebe und die Denkkraft wirkt und der besondere Zuckergehalt (in Form von Malz), der die Muskelatur unterstützt. Erinnern wir uns an die griechischen Krieger und Philosophen.
Gerste ist somit ein prima Mittagessen im Büro, weil wir danach konzentriert und ‚wach im Kopf‘ sind und uns nicht schwer und müde im Kopf fühlen, wie beispielsweise nach einer Kartoffelmahlzeit. Nochmal: Probiert es aus!
Ich nutze gern die Thermo- oder Schnellkochgerste(grütze) und werfe eine handvoll in so ziemlich jeden Eintopf. Dies macht ihn wunderbar sämig … Hier zeigt sich also die Schleimbildung der Gerste (was leider nicht so besonders appetittlich klingt … Ist es aber … Echt!!).
Wollt Ihr noch wieder eine Tugend zum Dienstag?
Sich aktiv und mutvoll für das Wahr- und Guterkannte einsetzen
Da es lediglich vier Temperamente gibt, ist der Gerste mal keine Tugend zugesprochen … Aber versprochen … Morgen gibt’s wieder eine!
Ich möchte Euch wirklich SEHR motivieren, Gerste regelmäßig in Euren Wochenessesplan einzubauen! Es ist sooo einfach, in einen Eintopf oder einer Suppe, etwas Gerste einzurühren … Tut nicht weh, schenkt Euch aber die tollen Kräfte der Gerste!
Für die Rezepte klickt einfach auf das Foto … Falls keine Gerste in dem Rezept angegeben ist, werft Ihr zusätzlich einfach eine handvoll Gerste mit rein – Hier passt sie nämlich wun-der-bar … Fertig ist die Laube
Na, DA bin ich ja mal gespannt, ob ein Gerstenrezept von Euch kommt … Wo ich nichtmal ein Reisrezept erhalten habe *schnief* — Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend … Eure Rezepte könnt Ihr natürlich jederzeit in der Kommentarfunktion noch verlinken!
So, das war also unser zweiter Tag im Getreidekurs … Hoffe, Ihr seid noch bei mir?? Morgen geht’s dann fröhlich weiter (im wahrsten Sinne des Wortes) … Nun aber erstmal … Gute Nacht!
² Udo Renzenbrink, ‚Die sieben Getreide‘