„Büchertipps scheinen beliebt“ … Also gleich noch ein Tipp für ein laaaanges verregnetes Lesewochenende … (könnte ja schon bald klappen, wenn ich mir die Wettervorhersage anschaue)
Lasst Euch nicht von dem Buchtitel im Beitragsbild irritieren … Ich habe das Buch damals über die Büchergilde erstanden, die immer eigene Cover entwerfen … So sieht das Original aus
Auch in diesem Buch geht es um eine Art Selbstversuch. Dieser geht allerdings weiter als bei Karen Duve. Er ist radikaler, kritischer und endgülitiger. Hier geht es ganz konkret darum „was Fleisch“ ist, wo es herkommt, wie es produziert wird und wie Tiere behandelt werden.
Dieses Buch ist teilweise hart und wendet seinen Blick nicht ab. Trotzdem hat es einen gut zu lesenden und romanartigen Style.
„Wie viele junge Menschen war Jonathan Safran Foer lange Zeit mal Fleischesser, mal Vegetarier. Als er Vater wurde und er und seine Frau überlegten, wie sie ihr Kind ernähren sollten, wollte er sich konsequenter mit seiner Ernährungsweise auseinandersetzen“
Besonders gut finde ich, dass er vor dem Thema „Fisch“ nicht halt macht! Die meisten Bücher beschäftigen sich mit Geflügelhaltung (ja … ist auch besonders schlimm!!!) und Kühen und Schweinen. Fische haben da einfach eine Scheiß-Lobby! Dies ändert er und thematisiert es in seinem Kapitel
„Unser Unterwassersadismus“
Ein Kritikpunkt, den ich nicht unter den Tisch kehren möchte ist, dass doch immer wieder deutlich wird, dass die Recherchen des Schriftstellers in den USA stattfanden, dies gesteht er in dem eigens für den deutschen Büchermarkt veröffentlichten Vorwort auch ein. Doch da in Deutschland etwa 90% aller für den Verzehr bestimmten Hühner und Schweine aus Massentierhaltung stammen, kann man sich leider sicher sein, dass sich die Zustände hier in Deutschland nicht wesentlich von denen in der USA unterscheiden.
Kurzum:
Das Buch besticht durch hervorragend aufgearbeitete Fakten, eindringliche Undercover-Reportagen und die philosophische und sehr persönliche Analyse des Schriftstellers
… Es ist praktisch „Anständig essen für Fortgeschrittene“